Auch Michael Braun geht seine Lateinnachhilfelehrerin ein Leben lang nicht aus dem Kopf: Es ist die Geschichte einer unerfüllten Liebe. Als sie, die schöne Alies, die in dem Dorf in der Provinz alle nur Alice nennen, plötzlich spurlos verschwindet, bleibt Braun nur die Erinnerung an schüchterne Küsse, eine Neigung zu exotischen Frauen und die Frage, was mit ihr geschehen ist. Nicht dass er sich in all den Jahren bemüht hätte, das Rätsel zu lösen: erstens hatte er Angst vor den Löwen von Alies Nachbarn, der sich selbst zum Dompteur ausbilden wollte, zweitens vor ihrem cholerischen Ehemann, der die Löwen irgendwann erschossen hat. Und drittens ist Braun einer, dessen Kindheitshelden Menschen sind, die 139 Tage im Weltraum ausharren oder 18 Tage ohne Essen und Trinken vergessen in einer Gefängniszelle überleben. Ein bisschen so ist auch Braun geworden: Er harrt aus in seiner Beziehung und überlebt als Beamter am Meldeamt. Bis Alies Ehemann eines Tages tot zusammenbricht und ihm die Schlüssel zu dessen Haus in die Hände fallen: Jetzt endlich ist der Moment gekommen, um Alies zu retten und sich selbst zu befreien ...
Daniel Wisser geboren 1971 in Klagenfurt, lebt in Wien.
Schriftsteller, literarischer Performer und Musiker (Erstes Wiener Heimorgelorchester). Seit 2003 erschienen die Romane »Dopplergasse acht«, »Standby« und »Ein weißer Elefant« sowie eine Sammlung frei vorgetragener Prosatexte unter dem Titel »Kein Wort für Blau«.
BIBLIOGRAFIE
2017: Löwen in der Einöde 2016: Kein Wort für Blau 2013: Ein weißer Elefant 2011: Standby 2003: Doppelgasse acht